Ergonomie am Arbeitsplatz: Einfach umgesetzt

Informationen zur Arbeitsplatz Ergonomie

Die Aufgaben eines ergonomischen Arbeitsplatzes.

Was macht einen ergonomischen Büro Arbeitsplatz aus.

Welche Gefahren birgt eine fehlende Arbeitsplatz Ergonomie.

Inkl. Tipps für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz Büro.

Ergonomie am Arbeitsplatz: Die Situation in Deutschland

Fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz ist auf längere Sicht sehr schädlich für den Körper und dient damit keinesfalls einer nachhaltigen Effektivität.
Trotzdem lässt die Einrichtung deutscher Arbeitsplätze bezüglich der Ergonomie immer noch sehr zu wünschen übrig.

Auch 2020 sind Rückenbeschwerden und Krankheiten des Muskel-Skelettsystems Grund Nr. 1 für Arbeitsunfähigkeitstage. (1)
Dabei ist seit langem erwiesen, dass eine bessere Arbeitsplatz-Ergonomie für weniger Krankentage und eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer sorgt.

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Was ist ein ergonomischer Arbeitsplatz?

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Obwohl der Begriff häufig verwendet wird, können nur wenige von uns genau sagen, was Ergonomie am Arbeitsplatz bedeutet.

Ergonomie einfach erklärt

Mit dem Begriff Ergonomie wird die Wissenschaft der menschlichen Arbeit beschrieben.

Doch selbst das klingt recht geschwollen. Einfacher ausgedrückt: Ergonomie ist ein zusammengesetzter Begriff aus den beiden griechischen Bezeichnungen “ergon” = Arbeit und “nomos” für Gesetz oder Regel.

Die Ergonomie beschreibt die Regeln für die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen bzw. den menschlichen Körper. Sie hat überall in der Arbeitswelt ihre Berechtigung, egal ob ein Mensch mit Maschinen und Geräten oder am Schreibtisch mit dem Computer arbeitet.

Die Ergonomie am Arbeitsplatz hat zwei Hauptaufgaben:

1. Humanität
Mithilfe der Ergonomie soll eine Über- oder Unterforderung des Menschen am Arbeitsplatz verhindert werden.
2.Wirtschaftlichkeit
Die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung soll die Arbeitsqualität verbessern und somit zum anhaltenden wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens beitragen.
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Ergonomie Arbeitsplatz Büro

Ist es nicht einleuchtend für die bestmögliche Ergonomie am Arbeitsplatz zu sorgen, wenn man bedenkt, wie viele Stunden wir täglich dort verbringen?

Sollte unser Job nicht auf die Bedürfnisse unseres Körpers abgestimmt sein, um das Entstehen von gesundheitlichen Problemen und Beschwerden zu verhindern?

Diese Fragen kann sicher jeder von uns mit “Ja” beantworten, und dennoch tun sich viele Arbeitgeber immer noch schwer damit.

Obwohl es jede Menge Verordnungen für die Arbeitsplatzgestaltung gibt, werden in der Praxis nur wenige davon tatsächlich umgesetzt.
Dabei reichen oft schon kleine Veränderungen aus, um aus einem einfachen Büroplatz einen ergonomischen Arbeitsplatz zu machen.

Besonders die Tatsache, dass deutlich mehr Menschen im Büro arbeiten als noch vor fünf Jahren machen solche Überlegungen für Büroarbeitsplätze dringend notwendig.

Und auch der Mangel an Fachkräften sollte Arbeitgeber zum Umdenken bewegen. Denn immerhin achten 68 % aller Beschäftigten vor einem Wechsel der Arbeitsstelle auf die Gestaltung ihres künftigen Arbeitsumfeldes (2).

Obgleich 56 % aller Büroangestellten gesundheitstechnisch mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind (reprä. Umfrage aus 2019) ist gleichzeitig mehr als jeder 4te Arbeitnehmer unzufrieden. In zu vielen Büros stehen immer noch Einheitsmöbel in Einheitsgrößen.

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Maßnahmen für mehr Ergonomie am Arbeitsplatz

Es gibt in Deutschland eine ganze Reihe von Regeln, welche die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung festlegen. Diese findet man vor allem im Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) (3)

Kennt man die ausschlaggebenden Faktoren für eine erfolgreiche Einführung der Ergonomie am Arbeitsplatz, ist die Umsetzung geeigneter Maßnahmen relativ einfach.

Faktoren, die Arbeitsweise und Arbeitsqualität beeinflussen

Es gibt unterschiedliche Faktoren, die großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit eines Menschen haben:

1. Der Bildschirm

Die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) legt nicht eindeutig fest, wie groß ein Bildschirm an einem Bildschirmarbeitsplatz sein muss.

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Doch die Universität Utah konnte bereits 2007 anhand einer Untersuchung nachweisen, dass größere Bildschirme an einem Computerarbeitsplatz für eine Produktivitätssteigerung von bis zu 44 % sorgen (4). Genauere Erläuterungen zum Bildschirmarbeitsplatz sind in unserem Beitrag: “Arbeitsplatz am Monitor” zu finden.

2. Schreibtisch

Ein ergonomischer Schreibtisch ist in der Lage, die Arbeitsvorgänge des Arbeitnehmers optimal zu unterstützen.

Das allein zeigt schon, wie flexibel so ein Schreibtisch gestaltet sein muss.
Folgende Eigenschaften sind unabdingbar:

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  1. Ein Schreibtisch muss mindestens 80 cm tief und 160 cm breit sein. Ein Tisch, der die 80 cm Tiefe nicht erreicht, gilt nicht als Schreibtisch, sondern als Ablagefläche.
  2. Damit sich die Tischplatte je nach Körpergröße mindestens 18 bis 28 cm über der Sitzfläche befindet, sind verstellbare Schreibtische optimal.
  3. In normaler aufrechter Sitzposition liegen die Unterarme idealerweise waagerecht auf dem Tisch.
  4. Die Tiefe der Tischplatte muss einen Abstand zur Tastatur von 10 cm bei aufliegendem Unterarm möglich machen.

3. Der Bürostuhl

Der perfekte Bürostuhl für die optimale Ergonomie am Arbeitsplatz ist äußerst flexibel, lässt mehrere Einstellungen zu und ermöglicht somit einen Wechsel der Arbeitshaltung.

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  1. Im Sitzen ist der Stuhl in der Höhe so einstellbar, dass die Kniegelenke bis 90 Grad angewinkelt sind – ein eher etwas größerer Winkel wird oft als noch angenehmer empfunden. Die Füße berühren dabei jederzeit vollständig den Boden. Eine zusätzliche verstellbare Fußstütze macht das in jedem Fall möglich.
  2. Die Oberschenkel liegen waagerecht auf der Sitzfläche des Stuhls.
  3. Die Rückenlehne stützt den Rücken bis zu den Schulterblättern und ist stufenlos einstellbar.
  4. In angelehnter Sitzposition ragen die Oberschenkel mindestens zwei Finger breit über die Sitzfläche hinaus.
  5. Die Oberschenkel haben genügend Bewegungsfreiheit unter der Tischplatte. Ein Abstand von 45 – 55 cm ist hier optimal.

4. Die Raum-Temperatur

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Laut der Arbeitsstättenverordnung muss in einem deutschen Büro eine Raumtemperatur von mindestens 20 °C herrschen. Etwas mehr sind sogar noch besser, sagt das Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und empfiehlt Temperaturen zwischen 20 – 26 °C.

5. Die Lichtverhältnisse

Schlechte Lichtverhältnisse und das Fehlen von Tageslicht haben nachgewiesenermaßen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit und Produktivität.

Darum sollte ein Arbeitsplatz über Tageslicht verfügen und eine indirekte Beleuchtung aufweisen. Auf der Computertastatur dürfen beim Schreiben keine Schatten entstehen.

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  • Für Leuchten an einem Bildschirmarbeitsplatz gibt es genaue Vorschriften Laut DIN EN 12464-1. Reflektierende Gegenstände und andere Blendeffekte sind zu vermeiden. Und Kontraste zwischen Hell und Dunkel sollten nicht zu hoch ausfallen.

Statistik zur Befragung nach einem idealen Büroarbeitsplatz:

Diagramblock (Eingaben auf der rechten Seite im Widget vornehmen!)

Arbeitnehmer wurden gefragt, worauf sie bei einem idealen Arbeitsplatz besonderen Wert legen. Das Ergebnis: Den meisten war ein heller Raum wichtig, gefolgt von Ruhe und der Ausstattung mit ergonomischen Möbeln. Statista 2021 (5)

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Wie gefährlich ist eine fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz?

Vor einigen Jahren war es noch normal, dass sich der Mensch beim Arbeiten an seinen Arbeitsplatz anpassen muss. Heute dagegen, wird von den Arbeitgebern erwartet, dass sie die Arbeitsplätze an den Menschen anpassen.

Lässt die Ergonomie bei der Arbeit sehr zu wünschen übrig oder fehlt gar komplett, hat das unweigerlich negative Folgen für die Gesundheit des Arbeitnehmers und dessen Produktivität – und damit auch für das Unternehmen.

Eine fehlende Arbeitsplatz-Ergonomie führt mit Sicherheit zu kurzfristigen
Rücken-Problemen und ist häufig die Ursache vieler chronischer Beschwerden
und Erkrankungen.

Kopfschmerzen wegen fehlender Ergonomie am Arbeitsplatz

Wer ständig unter schlechten Bedingungen arbeiten und ohne Arbeitsplatzergonomie auskommen muss, wird gerade bei einer Schreibtischtätigkeit mit Verspannungen und Kopfschmerzen zu kämpfen haben.

Das resultiert nicht nur aus der Anstrengung für die Augen, sondern ebenso aus einer permanent verspannten und nicht ergonomischen Körperhaltung. Ergonomische Büromöbel, wie ein geeigneter Bürostuhl und ein anpassungsfähiger Schreibtisch schaffen eine gute Ausgangsbasis.

Sie sind eine einfache Maßnahme, um die gesundheitlichen Probleme zu beseitigen und Ihnen im besten Fall vorzubeugen.

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Geringe Ergonomie am Arbeitsplatz: Die Ursache für Rückenschmerzen

Das Sitzen krank macht, ist eine logische Schlussfolgerung, wenn man bedenkt, dass der menschliche Organismus durch Bewegung lebt. Werden Muskeln und Gelenke nicht bewegt, findet keine Durchblutung statt.

Das bedeutet, dass Zellen jeder Art nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden und regelrecht “verhungern“. Die Muskulatur baut ab. Dadurch werden Sehen, Gelenke und beteiligte Komponenten überlastet und geschädigt. Das wiederum führt zu Fehlhaltungen durch Schonhaltungen bzw. eine dem Schmerz ausweichende Körperhaltung.

Das hat seinesgleichen zur Folge, dass man sich weniger bewegt und den Kreislauf von neuem startet. Ein Teufelskreis. Dabei ist es relativ einfach diesen zu durchbrechen oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Moderne Büromöbel ermöglichen die optimale Gestaltung für einen ergonomischen Arbeitsplatz.

Weitere Erkrankungen und Beschwerden

Typische Probleme, die auf fehlende Ergonomie am Arbeitsplatz zurückzuführen sind betreffen in der Regel die Augen, den Schulter-Nackenbereich, Knie- und Hüftgelenke aber auch Sehnen, Bänder und Nerven der Arme und Beine.

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Folgen sind:

  • chronische Schmerzen
  • Müdigkeit
  • Fehlhaltungen
  • Augenkrankheiten
  • Verdauungsbeschwerden
  • Sehstörungen und Ohrengeräusche aufgrund verminderter Durchblutung
  • Konzentrationsstörungen
  • Hämorrhoiden
  • Stau von Venen- und Lymphflüssigkeiten
  • Muskelschwund und -Verkürzung
  • Übergewicht
  • Herz-Kreislauferkrankungen
  • Stoffwechselstörungen
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Tipps für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz

Neben einem aktiven Arbeitsschutz, wozu eben die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung gehört, gibt es noch weitere Möglichkeiten, um gesundheitlichen Problemen am Arbeitsplatz vorzubeugen.

Tipp # 1 – Kopfschmerzen vermeiden

Zuerst einmal ist es wichtig, die genauen Ursachen für den Schmerz herauszufinden. Das funktioniert am besten, indem man sich die Kopfschmerzen etwas genauer anschaut.

Denn hier gibt es unterschiedliche Arten von Schmerz, die Rückschlüsse auf eine Ursache zulassen:

A) Spannungskopfschmerz: Der Spannungskopfschmerz beginnt schleichend und breitet sich in den meisten Fällen langsam vom Nacken über den gesamten Hinterkopf bis hin zu den Schläfen aus.

Hier ist die Ursache in der Regel eine verspannte kopfnahe Muskulatur.
Das lässt sich häufig auf eine falsche Höhe des Monitors und einen ungünstigen und einseitigen Neigungswinkel des Kopfes zurückführen.

Diese Ursachen sind leicht zu beseitigen. Dafür genügt es den Monitor so zu platzieren, dass der Blick bei aufrechter Kopf- und Körperhaltung auf den oberen Bildschirm trifft. Um mit den Augen die Mitte des Bildschirms zu erreichen, muss der Kopf um 30-40 Grad geneigt werden. Dieser Neigungswinkel wird empfohlen, um Verspannungen im Nackenbereich zu vermeiden.

B) Migräne: Sie tritt als Attacke in der Stirn und im Schläfenbereich auf. Als verstärkende Faktoren werden häufig schlechte Raumbedingungen (Licht, Luft, Temperatur) und Stress genannt. Also sollte man seinen Arbeitsplatz bezüglich dieser Faktoren untersuchen.

C) Ophthalmologischer Kopfschmerz: Die Augen sind für derlei Kopfschmerzen verantwortlich. Ursachen sind hierbei häufig flimmernde Monitore, schlechte Lichtverhältnisse oder ungünstige Kontraste am Bildschirm. Wird hier nachgebessert, stellt sich häufig eine Linderung der Beschwerden ein.

Ein flexibler Arbeitsplatz, eine geeignete räumliche Umgebung und ausgezeichnete Licht- und Temperaturverhältnisse sind unabdingbar um die Beeinträchtigungen durch die Arbeit weitestgehend zu minimieren. Und trotzdem ist auch jeder Arbeitnehmer selbst in der Pflicht etwas für seinen Körper zu tun, um die tägliche Belastung ein Stück weit zu kompensieren.

Tipp # 2 – Rücken, Schulter und Nacken

Ob ein Arbeitsplatz krank macht oder nicht, hängt auch von den eigenen Ressourcen ab. Wir verfügen alle über unterschiedliche Möglichkeiten, mit den täglichen Beanspruchungen umzugehen und diese in gesunde Bahnen zu leiten.

A) Bewegung, Bewegung, Bewegung

Neben Sport in der Freizeit gibt es auch am Arbeitsplatz selbst Möglichkeiten, um für zusätzliche Bewegung zu sorgen.

Dabei gilt nicht nur der Spruch: “Jeder Gang macht schlank”, sondern auch die Tatsache, dass jede Form von Bewegung – sei es das Aufstehen, Hinsetzen, gehen, strecken und beugen – dafür sorgt, dass das Blut und der Kreislauf in Wallung kommen.

Einfache Maßnahmen helfen bei der Umsetzung:

  • ab und zu mal einen Gymnastikball als Sitz nutzen
  • Schreibtisch zum Steharbeitsplatz umbauen
  • den Drucker, das Telefon und andere notwendige Dinge weiter weg platzieren
  • 5 Minuten Workouts mehrmals am Tag durchführen
  • Pausen für Bewegung an frischer Luft nutzen

B) Selbstwahrnehmung

Auf den eigenen Körper zu hören macht es möglich, frühzeitige Warnsignale zu erkennen und darauf zu reagieren. Schmerzen sollten nicht unterdrückt werden.

Den Ursachen auf den Grund gehen und diese zu beseitigen sind erfolgreiche Maßnahmen, um für eine stabile Gesundheit und Produktivität zu sorgen.

Tipp # 3 – Die Psyche nicht unterschätzen

Neuere Untersuchungen zeigen auf, dass psychische Belastungen für Rückenbeschwerden und andere körperliche Probleme mit ursächlich sind. Also heißt es auch hier, achtsam zu sein und ganzheitliche Vorsorge zu betreiben.

Tipp # 4 – Psychosoziale Faktoren

Psychosoziale Konflikte können ebenfalls körperliche Beschwerden hervorrufen.

Wir sind eine funktionelle Einheit aus Körper und Geist / Psyche und können diese Anteile nicht getrennt voneinander betrachten. Unklare Arbeitsanweisungen, Mangel an Anerkennung und Unterstützung sowie die Angst vor der Konkurrenz oder Mobbing am Arbeitsplatz führen nicht selten zu körperlichen Problemen.

Das Wohlfühlen am Job ist, so banal es auch klingen mag, essenziell für die eigene Gesundheit und Leistungsfähigkeit.

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